Projektinfo
Seit über hundert Jahren wird unser Alltag von ständig wechselnden Technologien zur Speicherung, Übertragung und Wiedergabe von Musik bestimmt. Zurzeit vollzieht sich mit der Digitalisierung und Vernetzung der Medienumwelt erneut eine substanzielle Veränderung der Möglichkeiten der praktischen Nutzung von Musik im Alltag – und potentiell damit auch ein Wandel ihrer sozialen Bedeutung.
Um diesen Wandel im Sinne des DFG-Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“ besser zu verstehen, wird im Forschungsprojekt Survey Musik und Medien – Empirische Basisdaten und theoretische Modellierung der Mediatisierung alltäglichen Musikhörens in Deutschland aus einer interdisziplinären Perspektive das Zusammenspiel materieller Medientechnologien, symbolisch-auditiver Musikangebote und unterschiedlich sozialisierter NutzerInnen im Kontext der sozialen Alltagspraxis analysiert. Das Projekt nimmt dazu anhand eines Mixed-Method-Forschungsdesigns auf zwei unterschiedlichen Ebenen den aktuellen Stand der fortschreitenden Mediatisierung alltäglicher Musikrezeption in den Blick: So schließt der quantitative Teil eine Forschungslücke der Mediennutzungsforschung, indem er repräsentative Nutzungsdaten über die typischerweise in Deutschland heute für den alltäglichen Musikkonsum in Kombination verwendeten Medientechnologien und Angebotstypen liefert. Komplementär dazu wird im qualitativen Teil analysiert, warum und wie die Angehörigen unterschiedlicher sozialer Milieus und Altersgruppen die alten und neuen Möglichkeiten der medialen Musikrezeption heute in Form der ermittelten musikalischen Audiorepertoires miteinander kombinieren, und inwiefern dies auf sich wandelnde soziale Funktionen von Musik im Alltag verweist. Das hier vorgestellte Forschungsprojekt „Survey Musik und Medien“ wird mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter dem Aktenzeichen LE 3096/1-1 im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1505 „Mediatisierte Welten“ gefördert und ist am Fachgebiet Audiokommunikation der Technischen Universität Berlin beheimatet.